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Wie alles begann…

Als am 13. August 1972 ein Pilot mit 2 Fluggästen in einer Cessna 172, Kennzeichen D – EFVE von Mönchengladbach nach Koblenz flog, kontrollierte er – südlich des Drachenfelses am Rhein entlang fliegend – verwundert seine ICAO-Karte: da hatte er nämlich westlich von Bad Breisig auf einer grünen Fläche, von Wald umgeben, viele Segelflugzeuge am Boden und einige in der Luft gesichtet. Aber dort war doch in der aktuellen Fliegerkarte gar kein Segelfluggelände eingetragen ?!

Nun, man lernt eben nicht aus: von diesem Augenblick an war für ihn das Segelfluggelände „Mönchsheide“ amtlich. Und wie der Zufall es will, ist dieser Pilot – inzwischen seit gut 21 Jahren – Mitglied in eben diesem Verein und „die Mönchsheide“ ist weit bekannt.

Aber wie kam es eigentlich zu einem Flugplatz an diesem Ort? Die Entwicklung des Segelflug-Sports – bis 1930 auf einem stetigen Weg zu besseren Flugzeugen und höheren Leistungen- war durch die folgenden Jahre eher behindert worden: die damaligen Machthaber wollten keine Freizeit-Flieger, sondern Nachwuchs für den Aufbau einer Luftwaffe. Deshalb nutzten sie die Begeisterung der Jugend für das Fliegen aus und schufen an geeigneten Orten Flugschulen zur „Sichtung und Auswahl“ einer möglichst großen Zahl von potenziellen Bomber-, Jäger- und Aufklärer-Piloten. So auch auf dem Hummerich bei Koblenz. Von hindernisfreien Hängen glitten nun die Jungen – Mädchen waren nicht erwünscht – auf „Zögling“ und „SG 38“ zu Tal, um Geradeausflug, S-Kurven und Landung zu üben. Begabte wurden zur „richtigen“ Fliegerei abkommandiert, weniger Geeignete „aussortiert“.

Auch in der Nähe von Andernach gab es einen solchen Hang und in Niedermendig entstand – wie an vielen Orten – ein Militärflugplatz. Während des Krieges ließen die Deutschen auf der Mönchsheide den Wald weiter roden, um dort einen Scheinflugplatz anzulegen. Flugzeug-Attrappen sollten feindliche Angreifer täuschen. Zeitweise starteten aber auch Front-Beobachtungsflugzeuge, zuerst von deutscher Seite, später von amerikanischer. Einige Zeit nach Kriegsende war dann noch eine Radarstation auf dem Platz, aber bald erinnerte nichts mehr an einen Flugplatz: das Gelände wurde landwirtschaftlich genutzt.

Erst Anfang der 70er Jahre wurde wieder ein Flugplatz-Gelände gesucht, denn die Segelflieger aus Bad Breisig, Andernach und Umgebung, die ab 1954 den Nachkriegs-Segelflug in Niedermendig wieder aufgebaut hatten, mussten ihren Platz wegen militärischen Betriebs – jetzt „Mendig“ genannt – verlassen. Unter ihnen waren der langjährige Präsident des Landesverbandes Ignaz Bernauer und Franz Reiff. Dafür bot sich die Mönchsheide an! An die Planierung des Geländes und den Bau der großen Flugzeughalle können sich unsere älteren Mitglieder noch lebhaft erinnern. Franz Reiff landete als Erster mit einer Ka 6 auf der Mönchsheide und wurde gebührend gefeiert. Ignaz Bernauer setzte von hier aus seine Flüge zur Erforschung der Wellenflugmöglichkeit in Leewellen der Eifel fort, zu denen Prof.Walter Georgii die theoretischen Grundlagen und praktischen Beobachtungen geliefert hatte.

Aus diesen Anfängen ist auch der vollständige Name des „LVM“ zu erklären: Luftsportverein Mönchsheide, Aero-Club Bad Breisig – Andernach e.V.

Seitdem sind gut 35 Jahre vergangen und es ist fast wie in einem Menschenleben: der Verein kann auf große Leistungen – hohe Ausbildungszahlen, großartige Flugleistungen, Flugtage, Wettbewerbe, Sommerlager und Besuchergruppen – zurückblicken. Eine ganze Reihe der jungen Piloten haben ihren Weg in die berufliche Fliegerei fortgesetzt: in die Geschäftsluftfahrt, die Verkehrsluftfahrt und zum Militär. Der größere Teil betreibt das Fliegen weiter im Verein als „Sinnvolle Freizeit“.

Demographische und ökonomische Veränderungen beeinflussen laufend die Entwicklung. Aber Flieger zeichnet etwas besonders aus: sie sehen die Dinge früh kommen, denn „von oben“ haben sie ja einen weiten Blick und die Chance rechtzeitig flexibel zu reagieren 🙂

Sehen wir also optimistisch in die Zukunft !

Viele weitere Details und Geschichten finden sie in unserer Festschrift der 40 Jahrfeier.

Die Festschrift zu unserer 40 Jahrfeier.
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