Fluglehrer des Luftsportverein Mönchsheide gewinnt in der Doppelsitzerklasse
Markus Geisen vom Luftsportverein Mönchsheide (LVM) gewinnt bei der kürzlich zu Ende gegangenen Deutsche Meisterschaft im Segelflug in der Doppelsitzerklasse. In einem hochkarätig besetzten Wettbewerb kann sich der Kölner, der für den LVM an den Start geht, nach 6 geflogenen Wertungstagen gegen nationale wie internationale Konkurrenz durchsetzen. Die Meisterschaft in Stendal, ca. 60 km nördlich von Magdeburg gelegen, war gleichzeitig die Generalprobe für die im kommenden Jahr an gleicher Stelle stattfindenden Segelflug-Weltmeisterschaften. Markus Geisen, der seinen Arcus M gemeinsam mit seinem Cousin Michael „Schmörgel“ Pfennig vom LfV Greven flog, wird 2020 dort also nicht nur die deutschen Farben, sondern natürlich auch den LVM vertreten.
Bei einer zentralen Segelflugmeisterschaft müssen die täglich in Abhängigkeit der Wetterbedingungen von der Sportleitung ausgeschriebenen Streckenaufgaben möglichst schnell im reinen Segelflug – also ohne die Hilfe eines Motors, sondern nur durch Ausnutzen von thermischen Aufwinden – absolviert werden. Für die meist zwischen 250 bis 500km langen Aufgaben sind die Piloten dabei zwischen 3 und 6 Stunden in der Luft.
Bereits am ersten Wertungsflug konnte sich das Team als Tageszweiter vorne im Feld der 37 Teilnehmer platzieren, zu dem mit Bad Breisiger Bernd Dolba auch noch ein weiteres Mitglied des LVM gehörte. Durch konstant gute Leistungen konnten sie dann schon nach dem 2. Wertungsflug die Führung in der Gesamtwertung übernehmen. Am 4. Wertungstag konnten sie die Streckenaufgabe über knapp 400km sogar als Tagesschnellste zurücklegen. Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit lag dabei bei 137km/h. Kaum ein anderer Sport ermöglicht solche Strecken und Geschwindigkeiten gänzlich ohne Hilfe eines Antriebes. Der 6. und letzte Flug sollte und musste die Entscheidung über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft bringen. Ausgeschrieben war eine Strecke über knapp 300km in Richtung Hamburg und Lüneburger Heide. „Mitschwimmen ohne großes Risiko und keinen Fehler machen“, war die Devise, um den bis dahin erflogenen Vorsprung „über die Ziellinie zu bringen“ -, der Druck lag also erst einmal bei den engsten Verfolgern. Trotzdem fand man sich plötzlich in niedriger Höhe über dem thermisch schlechten Uelzener Becken wieder und die Meisterschaft geriet nochmal kurzzeitig in Gefahr. Während sich an gleicher Stelle einer der schärfsten Konkurrenten durch die Benutzung des Hilfsmotors aus dem Titelrennen verabschiedete, konnten Markus Geisen und Michael Pfennig aber wieder Höhe und damit den Anschluss an das Hauptfeld gewinnen. Am Ende absolvierten sie die Strecke zwar nur als 27., die Verfolger konnten aber nicht mehr aufschließen, so dass am Ende nicht nur der LVM zum Titel gratulieren konnte. Bernd Dolba erreichte in der Gesamtwertung den 30. Platz.
Zu den Gründen für den Erfolg gefragt, äußerte Markus, dass „zum einen natürlich konsequentes Training ein wesentlicher Schlüssel ist“. Dazu verbringt er pro Jahr mehrere 100 Stunden im Segelflugzeug, im Sommer von der heimischen Mönchsheide aus oder in Zentralspanien, im Winter dann in Südafrika. „Aber auch als eingespieltes Team hat man im Doppelsitzer viel Vorteile. Das Fliegen, die taktischen Entscheidungen oder die Navigation – alles kann man sich teilen, und so den Workload im Cockpit sinnvoll teilen. Man erreicht dann zu zweit häufig mehr als alleine – und das macht die Faszination und den Spaß beim doppelsitzigen Fliegen aus“, resümiert Markus Geisen.
Bildbeschreibungen:
Arcus M:
Der Arcus M, ein doppelsitziges Segelflugzeug mit 20m Spannweite, stellt aktuell das leistungsfähigste Flugzeug dieser Klasse dar. Die „4Y“ ist hier über der Wüste Südafrikas zu sehen
Geisen_Pfennig:
Das Team Michael Pfennig (vorne) und Markus Geisen (hinten) im Cockpit des Arcus M, kurz vor einem Wertungsflug
Alle Bilder sind zur Veröffentlichung freigegeben
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