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Von Stefan Selker und Heinz Koch

Es ist gegen 15 Uhr und ich habe schon ca. 800 Kilometer Autobahn hinter mir. Diese ist nun zu Ende und obwohl ich nicht zum ersten mal unter dem Vercors Richtung Süden unterwegs bin, ist der Anblick doch immer aufs Neue erhebend. Ich habe schon das Gefühl, angekommen zu sein. Hinter dem Col de Croix Haute liegen schon Aspres und danach Serres. Von dort aus ist es ja nur noch ein Katzensprung. Eine gute Stunde später ist es dann auch so weit. Ich rolle auf den Campingplatz und Heinz erwartet mich schon. Endlich Da!

Abendstimmung Aérodrome Vaumeilh

Der Sonntag teilt mir unmissverständlich mit, dass ich mich besser noch von der langen Autofahrt erholen soll. Dicke Abschirmung lässt kaum einen Sonnenstrahl auf die Erde fallen. So ist das Wetter hier nun schon seit 9 Tagen, klagt Heinz mir sein Leid. Ich hoffe mal einfach auf baldige Besserung und die Vorhersage für morgen nährt diese Hoffnung.

Alternativprogramm mit H1 – bei einem Café au Lait auf dem Marktplatz von Forcalqier

Tatsächlich sollte die ganze Woche fliegbares Wetter werden. Nur der Ostwind macht es sehr anspruchsvoll. „Naja“, denke ich mir „nur die Harten kommen in den Garten!“

Doch als es dann soweit ist und ich meine Saison 2022 wirklich beginne, komme ich mir vor, wie ein blutiger Anfänger.

Frühjahrsthermik in den Alpen ist halt kein Kinderspielplatz! Ich gebe mein Bestes und hin und wieder reicht es für ein paar Kreise Steigen. Manchmal muss man sich an kleinen Erfolgen hoch ziehen.

Es geht los 🙂

So gehen die ersten beiden Tage ins Land und ich bin abends fix und alle.
Den Mittwoch sehen Heinz und ich im Wetterbericht am wenigsten vielversprechend für diese Woche und so canceln wir den Tag früh und machen stattdessen einen Ausflug in die wunderschöne frühlingshafte Provence.

Das beste Olivenöl der Welt kaufen
Ein paar Landefelder in Augenschein nehmen
Die Felsformationen von Rochers des Mourres bestaunen und den Sonnenschein genießen

Tage an denen man nicht fliegt, sind nicht minder schön hier in Südfrankreich. Noch dazu, wenn man einen Fremdenführer hat, der seine eigene Begeisterung für diese Gegend so wenig verstecken kann!

Die übrigen Tage lassen wir uns das Fliegen aber nicht mehr nehmen. Eine Woche ist kurz genug und zum Fliegen bin ich ja schließlich hier. Und es sollte sich wirklich noch lohnen.

Einmal rund um die Ecrins mit ihren vielen Gletschern. 3400 Meter Basis am Vercors, im Blauen bis an den Col d‘Etache, die Ecrins an Pas de Cavale gequert. Und nicht zuletzt den Parcours de Ohlmann von Puimoisson aus erflogen.

Zwar nicht in Ameisenkniehöhe, aber immerhin mal die Gipfel abgeklappert 🙂

Und wenn man dann am letzten Tag noch bescheinigt bekommt, dass man mit dem Duo inzwischen klar kommt, dann geht einem das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Eine wunderschöne und erfolgreiche Segelflugwoche geht zu Ende und ich freue mich jetzt schon auf das nächste mal.

Wer die Flüge mal gern nachvollziehen mag, kann sie gern im OLC nachschlagen:

https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=8741556

https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=8742374

https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=8744458

https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=8749028

https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=8749045